Hundeparasiten: Was Sie wissen sollten

Von Zecken, Flöhen und Milben bis hin zu Würmern: Es gibt viele verschiedene Parasitenarten, die Ihrem Hund schaden können. Hier erfahren Sie, wie Sie Parasitenbefall verhindern und behandeln können.

Ein Hund bringt Freude in jedes Zuhause - aber manchmal auch Parasiten. Wenn Sie abends auf Ihrer Couch sitzen, sich Ihr Hund neben Ihnen zusammenrollt, und Ihre Finger plötzlich auf eine dicke Zecke stoßen, während Sie ihn streicheln, wissen Sie, dass Sie einen ungebetenen Gast haben. Andere Parasiten, wie Fadenwürmer, sind schwieriger zu erkennen, da sie im Darm eines Hundes leben. Es gibt viele verschiedene Parasitenarten, die Ihrem Hund und sogar Menschen schaden können, daher ist es wichtig für Sie zu wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Erfahren Sie hier mehr über einige der wichtigsten Hundeparasiten und wie Sie sie in den Griff bekommen können.

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Zecken, Flöhe, Milben und ihre unerwünschten Freunde

Äußere Parasiten (auch als Ektoparasiten bezeichnet) leben auf der Körperoberfläche eines Tieres. Gängige Beispiele sind Zecken, Flöhe, Milben und fliegende Insekten. Viele Hunde erleben irgendwann im Leben einen Befall mit Ektoparasiten. Sie können Reizungen, Juckreiz, Unbehagen verursachen und auch schwere Krankheiten übertragen. Achten Sie auf diese drei Spezien:

Zecken

Zecken heften sich an Säugetiere und Vögel, und ernähren sich vom Blut der Tiere. Zecken begegnet man meist bei warmen Außentemperaturen und finden sich oft in Vegetationen wie Wäldern oder Wiesen. Aber Achtung: Zecken werden bereits ab einer Temperatur von 6°C aktiv!
Vor allem Hunde und Besitzer:innen, die häufig im Freien sind, sind der Gefahr eines Zeckenbefalls ausgesetzt.

Flöhe

Flöhe ernähren sich wie Zecken von Blut und befallen Säugetieren und Vögeln. Der Ursprung von Flöhen scheint eine unendliche Geschichte zu sein: Sie überleben gleichermaßen leicht in Innenräumen wie im Freien und es gibt viele Wege der Übertragung. Dazu gehören der Kontakt zu wilden und verwilderten Tieren - oder einfach unbehandelten Katzen und Hunden in der Nachbarschaft.
Flöhe betreffen dabei nicht nur Hunde, sondern auch andere Haustiere und Menschen. Ein Flohbefall ist nicht nur unangenehm für Mensch und Tier, sondern kann auch Reizungen verursachen und Krankheiten übertragen.

Milben

Milben sind winzige, achtbeinige Organismen, und einige Arten wie Sarcoptes scabiei oder Demodex betreffen sowohl Hunde als auch Menschen.
Da Milben sich in die Haut graben, werden sie sich nicht so leicht von Hunden auf neue Wirte übertragen. Bei direktem Kontakt mit befallenen Hunden besteht jedoch das Risiko eines Milbenbefalls für den Menschen und somit auch der Übertragung von Krankheiten.

Ektoparasiten können Träger schwerer Krankheitserreger sein, die auf Hunde übertragen werden können. Dazu zählen zum Beispiel die Lyme-Borreliose und Ehrlichiose. 

Hakenwürmer, Herzwürmer und mehr

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Innere Parasiten (auch Endoparasiten genannt) sind Würmer und andere parasitäre Organismen, die im Inneren eines Tierkörpers leben. Manche Parasiten verursachen wenig bis gar keine Symptome, während andere schwerwiegende Folgen haben und sogar zum Tod des befallenen Wirts führen können. Erfahren Sie hier mehr über einige der häufigsten und gefährlichsten parasitären Wurmarten.

Spulwürmer

Spulwürmer sind die häufigste Art von parasitären Würmern, die in Haustieren gefunden werden. Sie leben im Darm. Schnüffeln an kontaminiertem Boden, Lecken oder Fressen von rohem Fleisch sind mögliche Übertragungswege, ebenso wie die Übertragung von der Hündin auf das Jungtier.
Ein Spulwurmbefall verläuft häufig symptomlos. Ein größerer Befall kann jedoch zu Verdauungsstörungen wie Durchfall und Erbrechen führen. Auch die Lunge kann durch einen Befall betroffen sein.

Hakenwürmer

Hakenwürmer leben im Darm von Hunden und geben über den Kot Eier in die Umwelt ab. Hunde nehmen die Larven aus der Umgebung auf und infizieren sich so. Die Larven einiger Hakenwurmarten in warmen Klimazonen können in die Haut eindringen und ihren Weg in den Darm finden.
Auch Hakenwürmer können Menschen befallen. Obwohl sie sich beim Menschen nicht voll entwickeln, reagiert der Körper mit möglichen Entzündungen.

Herzwürmer

Die Herzwurmerkrankung wird durch den Wurm Dirofilaria immitis verursacht, der durch Moskitos übertragen wird. Eine Herzwurmerkrankung betrifft bei Hunden vor allem den Kreislauf und die Atemwege. Erste Symptome sind in der Regel ein leichter, anhaltender Husten und Bewegungsunlust. Diese zunächst milden Symptome können jedoch auch schnell zu einer Herzinsuffizienz führen.
Herzwürmer sind endemisch in Ländern auf allen Kontinenten außer der Antarktis. Durch den Klimawandel steigt die Verbreitung von Moskitos und damit auch die Verbreitung von Herzwurmerkrankungen.

Augenwürmer

Augenwürmer oder Thelazia callipaeda sind kleine weiße Würmer, die eine Reihe von Säugetieren befallen, darunter auch Hunde. Sie leben auf der Oberfläche der Augen. Eine bestimmte Fruchtfliege fungiert als Zwischenwirt, der den Parasiten überträgt, während sie sich von den Tränen der Haustiere ernährt.
Augenwürmer verursachen Entzündungen und Geschwüre. Bei schweren Formen kann es zu Aufbrechen kommen (Perforation) und Blindheit auftreten.

Peitschenwürmer

Peitschenwürmer heften sich an die Wände des Dickdarms eines Hundes und ernähren sich von ihrem Blut. Kurzer Kontakt mit kontaminierter Erde reicht dabei aus, dass der Hund  sich mit Peitschenwürmern infiziert. 
Manche Hunde zeigen keine Anzeichen eines Befalls. Ein schwerer Peitschenwurmbefall führt jedoch zu blutigem Durchfall und schwerer Anämie und kann ohne Behandlung zum Tod führen.

Lungenwürmer

Lungenwürmer leben in den Blutgefäßen der Lunge. Ihre Zwischenwirte sind Schnecken und Nacktschnecken. Hunde - vor allem junge Hunde - laufen Gefahr, sich durch den Verzehr der befallenen Schnecken zu infizieren.
Ein Befall mit Lungenwürmern verursacht respiratorische Symptome wie Husten und Müdigkeit bei körperlicher Betätigung. Auch Blutgerinnungsstörungen sind ein mögliches Symptom eines Lungenwurmbefalls. Auch ein tödlicher Verlauf ist bei einem Befall mit Lungenwürmern nicht ausgeschlossen.

Während alle diese Würmer mehr oder weniger schwere Gesundheitsprobleme bei Hunden verursachen, sind einige dieser Endoparasiten auch für den Menschen schädlicher als andere. Menschen können sich mit den Parasiten über Kontakt mit kontaminierten Oberflächen infizieren. Obwohl sich viele der genannten Würmer im menschlichen Organismus nicht vollständig entwickeln, können sie doch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Besonders gefährdet sind dabei Kinder, deren Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist.

 

Wie man Haustierparasiten vorbeugt und behandelt

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Parasiten lassen sich auf vielfältige Weise bekämpfen - durch Hygiene, Verhalten und den Einsatz von Antiparasitika. Hier sind einige effektive Maßnahmen, die Sie ergreifen können:
•    Halten Sie die Lieblingsorte Ihres Hundes sauber
•    Antiparasitika gemäß der tierärztlichen Empfehlung verabreichen
•    Untersuchen Sie Ihren Hund nach Outdoor-Aktivitäten gründlich auf Ektoparasiten

Sie können viel erreichen, indem Sie grundlegende Hygieneprotokolle einhalten, wie z. B. genaue Reinigung des Wohnraums Ihres Haustieres, Händewaschen beim Heimkommen oder indem Sie Ihren Hund davon abhalten, aus Lacken zu trinken oder wilde Tiere zu jagen. Es gibt auch Antiparasitika, die vor einer Vielzahl der gängigen Parasiten schützen. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin über Antiparasitika, die sowohl vor inneren als auch äußeren Parasiten schützen. Und zu guter Letzt sollten Sie Ihren Hund nach jedem Ausflug nach Zecken absuchen.

Es ist wichtig, einen verantwortungsvollen Parasitenschutz mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin zu besprechen. Zögern Sie also nicht, diese:n zu konsultieren, um sicherzustellen, dass das Schutzniveau Ihres Hundes auf seine individuellen gesundheitlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

 

 

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