Frauen in MINT: Leidenschaft für die Wissenschaft für nachhaltigere Lösungen im Gesundheitswesen
Kampf gegen Krebs im Labor und im ländlichen Kenia
Anna, eine Biologin mit Fachkenntnissen in Immunologie und Krebsforschung, widmete ihre Doktorarbeit der Laboranalyse von Eierstockkrebsproben. "Es hat mir Spaß gemacht zu lernen, welche Gene exprimiert werden und wie Zellen miteinander kommunizieren." Im Jahr 2018 trat Anna dem Team von Boehringer bei und verlagerte ihren Fokus auf die Entdeckung von Krebsmedikamenten. Heute leitet sie ein Labor in Wien und ist besonders an komplexen in-vitro-Modellen interessiert, die die Wirksamkeit von Arzneimittelkandidaten bewerten.
Im Jahr 2020 erfuhr Anna von Together Women Can (TWC), einer Initiative bei Boehringer zur Prävention, Früherkennung und Behandlung von Gebärmutterhalskrebs in ländlichen Gebieten Kenias. "Ich wusste sofort, dass ich das unterstützen wollte", sagt sie. Das TWC-Team startete eine Forschungskooperation mit der kenianischen MOI-Universität und Anna wurde eine von zwei Co-Leitenden. Sie lernte die ernsten Herausforderungen kennen, denen viele Frauen in Kenia gegenüberstehen: 20 % der neuen weiblichen Krebsfälle sind Gebärmutterhalskrebs und mehr als die Hälfte davon sind tödlich.
Durch den Aufbau auf bestehende Infrastruktur sind Lösungen möglich: Das TWC-MOI-Projektteam hat erfolgreich fünf ländliche Kliniken ausgestattet, Sensibilisierungskampagnen in fünf Bezirken durchgeführt und 44 Gesundheitsfachkräfte und lokale Freiwillige geschult. Innerhalb eines Jahres wurden über 3.700 Frauen gescreent. Von diesen wurden 3,7 % mit Vorstufen von Krebs diagnostiziert, von denen die meisten dann eine sofortige Behandlung erhalten konnten.
"In meiner Arbeit in der Wirkstoffforschung zeigt sich der klinische Nutzen eines neuen Medikaments oft erst ein Jahrzehnt nach der Forschungsphase", sagt Anna. "Durch meine Arbeit für TWC kann ich die unmittelbaren Auswirkungen für die Frauen sehen. Es ist wirklich toll, das zu erleben.“