Mit Kreislaufwirtschaft Ressourcen schonen

2,5 Milliarden Tonnen – so viel Müll fällt jährlich allein in der europäischen Union an und landet teilweise ungenutzt auf Deponien. Die EU versucht hier nachzubessern und möchte bis 2030 zum Beispiel 65 Prozent der Haushaltsabfälle wiederverwertet wissen. Für Boehringer Ingelheim gehören Recyclingaktivitäten schon seit den 60ern zur Abfallwirtschaft. Wir möchten mehr erreichen, als nur gesetzliche Vorgaben zu erfüllen – und drehen dafür an unterschiedlichen Stellschrauben.

2020 fiel der Erdüberlastungstag bereits auf den 22. August – und das trotz Corona-bedingter Einsparungen an CO2 und Ressourcen. Ab diesem Datum waren rein rechnerisch die nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde für das Jahr aufgebraucht und die Weltbevölkerung lebte ab diesem Zeitpunkt auf Kosten zukünftiger Generationen. Wir bei Boehringer Ingelheim haben den Schutz der Umwelt und ihrer Ressourcen fest in unserer Unternehmensphilosophie verankert. Mit nachhaltigem Wirtschaften versuchen wir dazu beizutragen, dass unser Planet auch in Zukunft ein lebenswerter Ort voller Möglichkeiten ist.

Bei diesem Vorhaben spielt Kreislaufwirtschaft eine zentrale Rolle. Im Gegensatz zur linearen Wirtschaft, von Kritikern auch Wegwerfwirtschaft genannt, verfolgt sie das Ziel, Ressourcen möglichst lange zu nutzen, sie zur Wiederverwertung aufzubereiten oder zu recyceln. 2019 konnten wir durch effektives Abfallmanagement in Ingelheim und Biberach rund 36.000 Tonnen an Industrie- und haushaltsähnlichen Abfällen wiederverwerten – das entspricht in etwa 87 Prozent der gesamten Abfallmenge.

Vielfältige Maßnahmen, um den Kreis zu schließen

Maßnahmen dazu kommen aus allen Unternehmensbereichen, beginnend in der Verwaltung. Hier erleichtern optimierte Abfallbehälter und Infoplakate Mitarbeitenden die Mülltrennung. Aussortierte IT-Altgeräte landen nicht auf dem Müll, sondern gehen zur Wiederaufbereitung an das gemeinnützige Unternehmen AfB („Arbeit für Menschen mit Behinderung“), welches sie anschließend weiterverkauft oder fachgerecht recycelt.

In der Kantine heißt das Ziel für die nächsten Jahre: „Zero Single Use Plastic“ – bis Ende 2021 soll Einwegplastik der Vergangenheit angehören. Essen zum Mitnehmen gibt es nur noch in Kombination mit Holzbesteck, und Strohhalme bestehen aus biologisch abbaubarem Material. Anfang 2019 erhielt zudem jeder Mitarbeitende in Deutschland einen To-Go-Becher aus Porzellan. Bei 15.000 potenziellen Kaffee- und Teetrinkern bedeutet das, in Zeiten ohne COVID-19-Beschränkungen, eine halbe Million Einwegbecher sowie 200.000 Plastikdeckel weniger im Jahr.

Auch bei der Produktentwicklung achten wir auf Wiederverwendungsmöglichkeiten. Wir haben zum Beispiel den Respimat® weiterentwickelt und 2019 mit einem nachhaltigen Produktdesign auf den Markt gebracht: Der neue Inhalator ist wiederverwendbar und damit im Vergleich zu seinem Vorgänger umweltfreundlicher. Verbrauchte Wirkstoffpatronen lassen sich nun einfach durch neue ersetzen. Eine 3-Monats-Packung verringert so den CO2-Fußabdruck im Laufe des Produktlebenszyklus um 57 Prozent, verglichen mit der zuvor üblichen 1-Monats-Packung. Bei 6-monatiger Anwendung beträgt die Reduktion sogar 71 Prozent.

Nachhaltig wirtschaften, auch in Zukunft

Doch bei den genannten Beispielen soll es nicht bleiben. Das weiß auch Alexander Oehm, der Abfallbeauftragte am Standort Ingelheim. Sein Job ist es, dort den Überblick über das Abfallmanagement zu behalten – und nach Optimierungspotenzial Ausschau zu halten. „Bloß, weil eine neue Maßnahme eingeführt wurde, heißt das noch lange nicht, dass das Thema damit erledigt ist“, so Oehm. „Boehringer Ingelheim ist ständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, den Kreislauf zu schließen.“ Ganz nach der Devise: Ressourcen schonen, Umwelt und Klima schützen.

Autorin: Bettina Reisch

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