Bessere Aussichten für Haustiere mit Krebs

Wir alle wünschen uns, dass niemand an Krebs erkrankt, auch nicht unsere vierbeinigen Begleiter. Glücklicherweise gab es im Laufe der Jahre Fortschritte bei den Behandlungsmöglichkeiten für Mensch und Tier. Neue Methoden werden erforscht, und Tierärzte können mehr Therapien anbieten, die Tierhalter gerne für ihre Haustiere in Anspruch nehmen.
Bessere Aussichten für Haustiere mit Krebs

Im Laufe der Jahre haben sich die Gesundheitsvorsorge, die Pflege und die Ernährung unserer Haustiere verbessert, was dazu beiträgt, dass sie ein längeres Leben führen können. Das hat aber auch zur Folge, dass unsere Gefährten zunehmend mit Krankheiten zu kämpfen haben, die bei älteren Tieren (und Menschen) häufiger auftreten, darunter auch Krebs. Tatsächlich ist Krebs die häufigste Todesursache bei Hunden, die älter als ein Jahr sind, und die Erkrankung macht fast ein Drittel aller Todesfälle aus. Aus diesem Grund sind die Bemühungen um eine einfachere und wirksamere Behandlung von Krebs enorm wichtig geworden. Wir wissen heute, wie wichtig die Früherkennung, Diagnose und Behandlung von Krebs ist und welche positiven Auswirkungen dies auf das Gesamtergebnis haben kann. 

Häufigste Krebsarten bei Haustieren 

Zu den am weitesten verbreiteten Krebsarten, die bei Hunden zum Tod führen, gehören unter anderem Lymphome, Knochenkrebs, Hautkrebs, Milz- oder Lebertumore und Blasenkrebs. Zu den häufigsten Tumoren bei Katzen zählen Lymphome, Mundtumore, Brusttumore und weitere Arten. 

Auf Anzeichen achten 

Auf Anzeichen achten: Krebs bei HaustierenEs ist wichtig, dass Sie umgehend Ihren Tierarzt aufsuchen, wenn Sie bemerken, dass Ihr Haustier folgende Symptome aufweist: Schwellungen im Bauchraum, Blutungen aus Mund und Nase, ungewöhnliche Atmung, Schwierigkeiten beim Fressen, Knoten, Beulen oder verfärbte Haut, eine nicht gut heilende Wunde, Durchfall oder Erbrechen. Ein Tierarzt sollte aber auch auf unscheinbare Anzeichen wie eine plötzliche Gewichtsveränderung, Schmerzen oder Lähmungen achten. Nehmen Sie jedes Warnzeichen ernst: Schnelles Handeln kann entscheidend sein. 

Krebsbehandlung bei Haustieren  

Krebsbehandlung bei Haustieren
Nachdem Sie mit Ihrem Tierarzt über die Symptome Ihres Haustieres gesprochen haben, sind möglicherweise eine gründliche körperliche Untersuchung, routinemäßige Labortests, Röntgenaufnahmen und eine Ultraschalluntersuchung erforderlich. Der Tierarzt wird eventuell auch eine Biopsie durchführen, um die Diagnose zu stellen. Je nach Ergebnis wird er dann einen geeigneten Behandlungsplan aufstellen. Falls erforderlich, wird ein Onkologe – also ein Krebsspezialist – hinzugezogen, um die richtige Behandlung durchzuführen. 

Schätzungsweise werden weniger als zehn Prozent der Krebspatienten in der Tiermedizin von einem Onkologen behandelt. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass Tierärzte und Tierhalter in manchen Fällen nicht glauben, dass der Nutzen der Behandlung die entstehenden Kosten aufwiegt. Zudem haben sie Bedenken wegen der möglichen Nebenwirkungen der Behandlung. Dr. Sylvester Price, Leiter der Forschungsabteilung für nicht-infektiöse Krankheiten in unserem Animal-Health-Business, teilt seine Erfahrungen aus seiner Zeit als praktizierender Onkologe. „Sobald ein Onkologe erklärt, dass das Risiko von Erbrechen und Unwohlsein im Zusammenhang mit einer Chemotherapie in der Regel weniger als zehn Prozent beträgt, entscheiden sich die meisten Besitzer für eine Behandlung. Sie haben dann das Gefühl, dass der Zeitgewinn im Vergleich zu einer Nichtbehandlung für ihr Tier von Vorteil ist.“  

Entscheidungsfaktoren  

Entscheidungsfaktoren Behandlung von Haustieren bei KrebsIn der Regel ist es der Nutzen und nicht die Kosten, der die Tierbesitzer bei der Entscheidung für eine Behandlung beeinflusst, obwohl die meisten keine Versicherung für die Krebsbehandlung ihrer Hunde und Katzen haben. Das heißt, sie müssen die Kosten selbst tragen. Je nach Art und Stadium des Tumors kann eine Therapie das Leben des Hundes oder der Katze um ein bis zwei Jahre oder sogar mehr verlängern. Ein weiteres Ziel einiger Behandlungsmöglichkeiten ist es zudem, die Lebensqualität des Tieres zu verbessern. 

Auch die Zugänglichkeit ist ein entscheidender Aspekt: Eine stundenlange Fahrt zum nächstgelegenen Spezialisten ist für einige Tierbesitzer kaum möglich. Da die Zahl der Familien mit Haustieren zunimmt, steigt auch die Zahl der krebskranken Haustiere, und zwar oft schneller als die Zahl der Tierärzte, die zur Verfügung stehen. „Es wäre ein großer Fortschritt, wenn Tierärzte mehr Behandlungsmöglichkeiten in der Allgemeinpraxis zur Verfügung hätten, anstatt die Tiere an einen Spezialisten überweisen zu müssen. Auf diese Weise hätten die Tierhalter leichteren Zugang zu Therapien und könnten ihren Tieren zu einem längeren Leben mit guter Lebensqualität verhelfen“, sagt Dr. Marlene Hauck, Leiterin der Sondierungsforschung in der Onkologie der Tiergesundheit. 

Verschiedene Arten der Krebstherapie  

Die häufigste Form der Krebsbehandlung ist die Operation. Weitere Möglichkeiten sind Chemotherapie, Bestrahlung, Vereisung (Kryochirurgie), Überwärmung (Hyperthermie) oder Immuntherapie, je nach Art des zu behandelnden Krebses. In einigen Fällen werden die Methoden kombiniert, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen. Manchmal ist der Krebs jedoch so weit fortgeschritten, dass die verfügbaren Behandlungen keine Wirkung mehr zeigen, und die die beste Option sein kann, das Tier einzuschläfern. 

Was die Zukunft bringt 

Jahrzehntelang beruhte die Krebsbehandlung bei Haustieren auf der Anpassung von Chemotherapien, die ursprünglich für die Anwendung bei Menschen zugelassen waren. Heutzutage haben neuere Antikrebsmedikamente eine andere Wirkung als frühere Therapien.

"Wir bei BI arbeiten daran, besser zu verstehen, wie sich Krebs bei Haustieren entwickelt und fortschreitet, um spezifische Anomalien zu identifizieren und mit neuen Behandlungen zu bekämpfen, die sowohl wirksam sind als auch so viele Nebenwirkungen wie möglich vermeiden. Wir wollen sicherstellen, dass wir das beste Medikament für das beste Ziel (Tumor/Zellen) verwenden und dass es für das Tier so sicher wie möglich ist", versichert Sylvester.

Wir arbeiten mit externen Partnern und Kollegen aus der Humanpharmazie zusammen, um dieses Wissen mit den Erkenntnissen aus der Veterinäronkologie für eine mögliche Anwendung in der Tiergesundheit zu nutzen. Unsere Kollegen aus der Humanpharmazie begrüßen diese Zusammenarbeit und unterstützen, indem wir gemeinsam Pionierarbeit bei diesem Ansatz leisten. 

"Es gibt noch viel über die häufigsten Krebsarten in der Tiermedizin zu lernen, und dieses Wissen kann für die Entwicklung neuer Behandlungen genutzt werden. Letztlich hoffen wir, dass diese Forschungskooperationen im Bereich der Krebsmedikamente allen Patienten zugutekommen", ergänzt Marlene.

"Unsere jüngste Partnerschaft mit CarthroniX ist ein weiteres Beispiel dafür, wie unsere Partnerschaften neue Türen für Forschungsmöglichkeiten öffnen. Wir freuen uns darauf, mit ihnen zusammenzuarbeiten und zu sehen, was die Zukunft bringen könnte."