Auf dem Weg zur Dekarbonisierung: Unser Umweltfußabdruck

Erinnern Sie sich noch an das Übereinkommen von Paris im Dezember 2015? Es wurde zu einem bedeutenden internationalen Meilenstein, bei dem 196 Länder darüber sprachen und abstimmten, wie der Klimawandel am besten bekämpft werden kann. Sie einigten sich darauf, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius – im Vergleich zum vorindustriellen Niveau – zu begrenzen und idealerweise 1,5 Grad Celsius anzustreben. Ihr Ziel war es, die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen.

Das Logo der Science Based Targets initiative and ihres 1,5-Grad-Ziels.

Bei Boehringer Ingelheim stehen wir voll und ganz hinter dem Pariser Klimaabkommen und tun unser Möglichstes, um unseren Beitrag zu leisten. Daher freuen wir uns, dass unsere unternehmensweiten Emissionsreduktionsziele für 2030 nun eine externe Validierung durch die renommierte Science Based Targets Initiative (SBTi) erhalten haben. Diese bewertet Dekarbonisierungsmaßnahmen im Privatsektor und bestätigt, dass unsere Ziele im Einklang mit dem Erreichen des globalen 1,5-Grad-Ziels stehen – eine ehrgeizige, aber notwendige Anstrengung zum Schutz unseres Planeten sowie der Gesundheit und des Wohlergehens aller Menschen weltweit.

Reduzierung des Umweltfußabdrucks unserer lokalen Standorte

Die Validierung durch SBTi unterstreicht die Bedeutung unserer Initiativen im Rahmen der MORE-GREEN-Säule, die sich der Förderung einer kohlenstoffarmen Transformation im gesamten Unternehmen widmet. Seit 2010 haben wir große Fortschritte bei der Reduzierung unseres Umweltfußabdrucks gemacht, einschließlich der Reduzierung unserer Treibhausgasemissionen um 41 Prozent (Scope 1 und 2).

Um die Umweltauswirkungen unseres Unternehmens zu reduzieren, müssen wir an unseren lokalen Standorten unterschiedliche Pläne in die Tat umsetzen – so wie es unsere Kollegen in Fornovo (Italien) und Paulínia (Brasilien) getan haben. Diese beiden Standorte sind seit kurzem der sechste und der siebte, die in Scope 1 und 2 CO2-neutral sind.

Was war nötig, um die CO2-Neutralität zu erreichen? Und was bedeutet eigentlich "Scope 1 und 2"? Wir hatten die Gelegenheit, mit Mauro Arrigoni, Head of Environment, Health & Safety in der Region EMEIA mit Sitz in Fornovo, sowie mit Soyanne Marion, einer unserer Umweltingenieurinnen in Brasilien, zu sprechen.

Ein Foto des Standorts Fornovo und von Mauro Arrigoni.
„Mein Name ist Mauro. Ich arbeite im norditalienischen Fornovo San Giovanni, etwa 40 Minuten mit dem Auto von Mailand entfernt. Unseren Standort gibt es seit den 1980ern und ich bin bereits seit 26 Jahren dabei. Fornovo ist ein chemischer Standort, wir stellen Pharmawirkstoffe her. Wenn ich nicht gerade auf einer Geschäftsreise bin, verbringe ich meine Arbeitszeit gerne am Standort und weniger im Home Office."

 

Ein Foto des Standorts Paulínia und von Soyanne Marion.
„Ich bin Soyanne. Der Standort, an dem ich arbeite, befindet sich in Paulínia, ungefähr eine anderthalbe Stunde nördlich von São Paulo. Wir sind ein Produktionsstandort von Animal Health. Ich liebe unseren Standort: Es gibt hier viele Bäume und viel Natur, außerdem sowohl alte als auch neue Gebäude. Ich finde, dass es der perfekte Ort ist, um unsere Dekarbonisierungsziele zu erreichen und uns jeden Tag zu verbessern."

Ihre beiden Standorte wurden nun als CO2-neutral zertifiziert – herzlichen Glückwunsch! Aber was bedeutet das eigentlich?

Soyanne: Wir sind CO2-neutral in Bezug auf Scope 1 und Scope 2. Das bedeutet konkret, dass sowohl die von uns produzierte als auch die von uns eingekaufte Energie CO2-neutral ist. Dafür haben wir in den vergangenen Jahren viele Schritte unternommen, mit klaren Prioritäten: der Vermeidung, der Reduktion und dem Ersatz von Treibhausgasemissionen.

Mauro: In Italien verfolgen wir genau den gleichen Ansatz. Eigentlich tun wir das nicht nur an unseren beiden Standorten – und den anderen, die bereits in unseren internen Betriebsabläufen als CO2-neutral zertifiziert sind –, sondern alles ist Teil des globalen Umweltnachhaltigkeitsprogramms MORE GREEN von Boehringer Ingelheim. Trotz des globalen Ansatzes haben wir immer noch genügend Freiraum, um unsere eigenen Initiativen an diesen Standorten voranzutreiben, mit denen wir uns stark identifizieren. Dabei geht es nicht nur darum, Emissionen zu reduzieren. Wir treiben ganz allgemein die Reduzierung der Umweltauswirkungen unserer Geschäftstätigkeit voran, und zwar kontinuierlich.

"Wir sind der erste Chemie-Standort im Unternehmen, der CO2-Neutralität erreicht hat"

Können Sie uns Beispiele für solche Initiativen nennen?

Soyanne: Es gibt viele Möglichkeiten, den Umweltfußabdruck zu minimieren, und wir erkennen ständig neue, zum Beispiel Energieaudits. Lassen Sie mich Ihnen einige Beispiele geben: Alle unsere Gabelstapler sind jetzt elektrisch, und der größte Teil unserer Autoflotte wird zu 100 Prozent mit Ethanol betrieben. Unsere Reduktionsbemühungen werden bei der Stromeinsparung deutlich, die wir in den letzten Jahren erreicht haben: Wir haben den jährlichen Stromverbrauch zwischen 2018 und 2022 bereits um fast 30 % gesenkt. Das bleibt weiterhin eine Priorität für uns, auch wenn wir ausschließlich erneuerbare Energien nutzen, die zum Beispiel durch die Sonnenkollektoren auf dem Dach unseres neuen Restaurants erzeugt werden. Es gibt immer noch etwas, das wir erreichen können.

Mauro: Das Umweltmanagementsystem unseres Standorts wurde 2006 nach internationalen Standards zertifiziert. Strom aus erneuerbaren Quellen ist auch uns sehr wichtig, schon seit 2010 nutzen wir ihn zu 100 Prozent. Damit waren wir damals der erste Standort von Boehringer Ingelheim weltweit! Wir haben den Wasserverbrauch seit 2005 um mehr als 60 % gesenkt und auch viele kleine Schritte eingeleitet, wie beispielsweise das Verbot von Plastik in der Kantine. Der Standort hat im Laufe der Jahre viel in die besten verfügbaren Technologien in Bezug auf ihre Umweltauswirkungen investiert, wie zum Beispiel unsere Kläranlage und thermische Oxidationsanlage. Ich stimme Soyanne zu: Es gibt immer mehr, was man für den Planeten tun kann. Es macht uns auch stolz, dass wir der erste Chemie-Standort in unserem Unternehmen sind, der CO2-Neutralität erreicht hat.

Wenn man mit Ihnen spricht, merkt man, dass alles rund um den Umweltfußabdruck Ihrer Standorte Ihre persönliche Leidenschaft ist. Was genau treibt Sie in Ihrer täglichen Arbeit an?

Mauro: Ich finde es toll, dass ich schon so lange ein Teil des Standorts bin. Und ich möchte noch einen Aspekt ansprechen: Unsere Nachhaltigkeitsinitiativen sind nicht nur gut für die Umwelt selbst. Wir sollten nicht vergessen, dass sie auch der Compliance unseres Standorts zugute kommen. Nicht zuletzt können wir auch Kosten sparen, was unsere wirtschaftliche Nachhaltigkeit unterstützt.

Soyanne: Ich finde es toll, dass die ständige Verbesserung unseres Standorts eine gemeinsame Anstrengung ist. Man braucht wirklich alle an Bord. Glücklicherweise gilt das auch für unsere Geschäftsleitung: Unser Standortleiter fragt immer, wie neue Projekte zu unserem More-Green-Programm beitragen. Und ich denke, wir können auch ein Vorbild für andere sein. Je mehr Organisationen und Unternehmen grüne Energie nutzen und Innovationen in diesem Bereich vorantreiben, desto besser.

Mauro: Ein letztes Beispiel, das Sie vielleicht nicht erwarten, weil es für uns alle so selbstverständlich geworden ist: unser globales Konzept von Green Meetings und Konferenzen. Heutzutage müssen wir nicht mehr ständig reisen, um uns zu treffen, aber wir können uns auch online treffen – stellen Sie sich vor, das wäre während der COVID-19-Pandemie, die meine Heimatregion Anfang 2020 wirklich hart getroffen hat, nicht möglich gewesen. Es ist toll zu sehen, wie sich alles in unserem Unternehmen auf lokaler und globaler Ebene entwickelt, und ich freue mich auf alles, was noch kommt!

 

Startseitenbild: © Permian Global

Weitere Informationen

Mit Kreislaufwirtschaft Ressourcen schonen
circular_economy_card
More Green: Für unseren Planeten

Mit Kreislaufwirtschaft Ressourcen schonen

Wir wollen den Ressourcenkreislauf schließen und setzen dabei auf effektives Abfallmanagement.
Mehr