Boehringer Ingelheim hat kein Agent Orange hergestellt oder durch Vorprodukte oder Grundstoffe zu dessen Herstellung beigetragen. 

Boehringer Ingelheim hat kein Agent Orange hergestellt oder durch Vorprodukte oder Grundstoffe zu dessen Herstellung beigetragen. Trotzdem wird das Unternehmen immer wieder und fälschlicherweise in diesem Zusammenhang genannt. 

Über den tatsächlichen Sachverhalt wird ungenau, verkürzt und falsch berichtet. Diese Berichte werden dann als Quellen weiter zitiert, sodass sich die unwahren Darstellungen vervielfachen. Es ist unsere unternehmerische und gesellschaftliche Pflicht, diese falschen Behauptungen richtig zu stellen.

  • Fakt ist, dass Boehringer Ingelheim kein Agent Orange hergestellt hat.

  • Boehringer Ingelheim hat auch nicht, weder direkt noch indirekt, beispielsweise durch Vorprodukte oder Grundstoffe, zur Herstellung von Agent Orange beigetragen. 

  • Diese Aussagen können mit Sicherheit getroffen werden. 

Im Folgenden haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst, um den Sachverhalt zu erklären.

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Nein. Boehringer Ingelheim hat kein Agent Orange hergestellt oder durch Vorprodukte oder Grundstoffe zu dessen Herstellung beigetragen. Das belegen interne und externe Quellen sehr ausführlich.

Das liegt an der Komplexität des Sachverhalts. Dennoch muss er – auch aufgrund der hohen Sensibilität des Themas – korrekt dargestellt werden. Vor allem in der medialen Berichterstattung und bei Enzyklopädien wurde und wird über den tatsächlichen Sachverhalt aber oft ungenau, verkürzt oder falsch berichtet. Diese Berichte werden dann als Quellen weiter zitiert, sodass sich die unwahren Darstellungen vervielfachen und unzutreffend als Tatsache dargestellt werden.

Das liegt meistens an einer verkürzten Darstellung des komplexen Sachverhalts. Boehringer Ingelheim hat seit den 1950er-Jahren 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure (T-Säure) und Trichlorphenolat-Lauge an das neuseeländische Unternehmen Ivon Watkins Ltd. geliefert, das daraus Herbizide herstellte, um große Weideflächen von Dornengestrüpp zu befreien. 

Später wurde Ivon Watkins Ltd. von dem US-amerikanischen Unternehmen Dow Chemical übernommen, das an der Produktion von Agent Orange beteiligt war. Dadurch entstand die unzutreffende Annahme, Boehringer Ingelheim habe zur Herstellung von Agent Orange beigetragen. Ein Untersuchungsausschuss der neuseeländischen Regierung hat nach Anhörung unabhängiger Experten im Jahr 1990 festgestellt, dass Ivon Watkins Ltd. keine T-Säure für den Vietnam-Einsatz geliefert hat.

Quelle: https://www.beehive.govt.nz/release/defence-minister-releases-historic-agent-orange-papers 

Diese Behauptungen sind unzutreffend. Weder Ivon Watkins Ltd. noch Dow Chemical haben von Boehringer Ingelheim T-Säure zur Produktion von Agent Orange erhalten. Auch gab es keine Verträge, die eine Lieferung andeuten oder bestätigen. Nach 1964 verkaufte Boehringer Ingelheim stattdessen eine Lizenz für ein TCDD-ärmeres Verfahren zur Herstellung von T-Säure an Dow Chemical, als sich dort Chlorakne-Fälle in der Produktion häuften.

Nein. In dem SPIEGEL-Bericht wird aus einer Broschüre von Boehringer Ingelheim zitiert. Der Satz wird aber ohne den Kontext dargestellt. Durch diese Verkürzung entsteht ein falscher Eindruck. Die volle Passage lautet im Original wie folgt: „Boehringer Ingelheim war in die Vietnam-Problematik um Agent Orange involviert. Wettbewerbsvorteile im Pflanzenschutzmarkt wurden wahrgenommen. Mit dem Einsatz von Agent Orange in Vietnam jedoch hatte Boehringer Ingelheim nachweislich nichts zu tun.“

Ja, im Jahr 1967 gab es von Dow Chemical Interesse an einer Erweiterung der Lizenz für das T-Säure-Produktionsverfahren, um dieses auch für militärische Zwecke zu nutzen. Zu diesem Vertrag ist es allerdings nie gekommen. Aus heutiger Sicht bleibt die Behauptung, dass Boehringer Ingelheim bereit war, das Know-how für die Produktion von Agent Orange zur Verfügung zu stellen.

Indirekt. In vielen Wirtschaftszweigen waren weltweit die Auswirkungen des Vietnamkrieges spürbar, auch in der chemischen Industrie. Boehringer Ingelheim hat Versorgungslücken im zivilen Pflanzenschutzmarkt geschlossen und dadurch finanziell indirekt vom Vietnamkrieg profitiert.

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