Tierärzte geben (mehr als) alles.

Tiermedizinische Teams gehen regelmäßig bis an ihre Grenzen. Aber erhalten sie hierfür auch die verdiente Anerkennung?

Der Weg zu einer Karriere als Tierarzt beginnt häufig als Kindheitstraum, verwurzelt in einer tiefen Liebe zu Tieren. Wenn dieser Traum dann später tatsächlich wahr wird, bietet er die Chance, das Leben von Tieren und ihren Haltern positiv zu beeinflussen. Tierärzte erfahren stets unmittelbar, welche teils weitreichenden Auswirkungen ihr Handeln in ihrer Praxis, auf dem Bauernhof oder im Stall hat. Außerdem bietet ihnen der Beruf vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten und eine hohe Beschäftigungssicherheit.

Besondere Herausforderungen

Wie in jeder anderen Branche warten im Berufsalltag neben den genannten Vorzügen jedoch auch einige Herausforderungen. Tierärzte sind tagtäglich einem komplexen Umfeld an emotionalen und unerwarteten praktischen Hürden ausgesetzt. Vom Umgang mit den kaufmännischen Anforderungen ihrer Praxis bis hin zu der Last, Entscheidungen über Leben oder Tod fällen zu müssen, während sie gleichzeitig emotional aufgewühlte Tierhalter beruhigen müssen – die Facetten des Berufs sind vielfältig. Viele Tierärzte tragen sich angesichts dieser Herausforderungen sogar mit dem Gedanken, den eingeschlagenen Berufsweg zu verlassen und führen als Gründe hierfür häufig die Work-Life-Balance und ihre psychische Gesundheit an.1

Neue Daten: Wird die Leistung von Tierärzten wertgeschätzt?

Ohne Tierärzte kann die Nahrungsmittelsicherheit nicht garantiert werden, Tiere müssen unnötig leiden und das Risiko, mit gefährlichen Infektionskrankheiten in Kontakt zu kommen, ist für den Menschen erhöht. Trotzdem ergab eine kürzlich durchgeführte Befragung von über 1.000 in den Bereichen Heimtiere, Zuchttiere und Pferde tätigen Tierärzten aus sechs Ländern, dass nur 49% aller Befragten der Auffassung sind, dass der Beruf Tierarzt im Allgemeinen wertgeschätzt wird. Die Befragten wiesen außerdem darauf hin, dass ihre Kunden nicht immer verstehen, welche Anstrengungen sie für die nötigen Behandlungen auf sich nehmen.

World Vet Day
Weniger als die Hälfte der befragten Tierärzte findet ihre Arbeit angemessen wertgeschätzt.

Ein Blick auf die Details: Welche Faktoren zur Wertschätzung wurden abgefragt?

Nach Auffassung der Tierärzte wissen die Tierhalter das „Kompetenzniveau“ (66% der befragten Tierärzte), den „Umgang mit ethischen Dilemmata (einschließlich Euthanasie)“ (61% der Tierärzte) sowie die „Vielfalt an unterschiedlichen Behandlungen“ (57% der Tierärzte) zu schätzen. Tief blicken lässt jedoch die Tatsache, dass 49% aller befragten Tierärzte das Gefühl haben, dass ihre Kunden die für den Beruf „erforderliche Stressresilienz bzw. die damit verbundene emotionale Erschöpfung“ unterschätzen. 48% berichteten zudem von mangelnder Wertschätzung im Hinblick darauf, dass sie „arbeiten, obwohl sie sich selbst körperlich erschöpft fühlen“ und „ihre Work-Life-Balance zu ihren Ungunsten verschieben, um den Tieren zu helfen“. 

„Man kann gar nicht genug betonen, welche Anstrengungen Tierärzte auf sich nehmen, um ganz für die Tiere da zu sein. Bei Streetvet ist ein Großteil unseres Teams neben einer herausfordernden Vollzeittätigkeit zusätzlich ehrenamtlich als Tierarzt oder Tierarzthelfer tätig. Diese herausragende Arbeit verdient unser aller Unterstützung, zum Schutz unserer Tiere und für den Erhalt dieses großartigen Berufs!“, so Ailsa Milnes, Brand Manager, Boehringer Ingelheim Animal Health U.K., und ehrenamtliche Tierärztin bei StreetVet.

„Eine zentrale Rolle in einer Branche zu spielen, die sichere und nachhaltige Nahrungsmittel produziert, ist nicht nur irgendein Job – es ist ein Dienst an der Gesellschaft und eine Aufgabe, die wir sehr ernst nehmen. Das Ergebnis der Befragung zeigt klar und deutlich, dass mehr unternommen werden muss, damit auch Tierärzten, die große Herden versorgen und im Zuchtbereich tätig sind, mehr Anerkennung zukommt. Schließlich reisen wir an entlegene Orte, machen uns die Hände schmutzig und unternehmen alles in unserer Macht stehende, damit Nutztiere gesund bleiben – und das alles mit einem Lächeln auf den Lippen“, berichtet Prof. Arcangelo Gentile, Präsident der Weltgesellschaft für Buiatrik (WAB).

Tierärztliche Versorgung

Bei Boehringer Ingelheim sind wir der Überzeugung, dass der Zugang zu tierärztlicher Versorgung zu keinem Zeitpunkt als selbstverständlich betrachtet werden sollte. Deshalb arbeiten wir mit mehreren führenden tierärztlichen Organisationen und Hilfseinrichtungen zusammen, um durch die Einführung der Kampagne ‚Going Beyond‘ das Bewusstsein für die wichtige, hinter den Kulissen stattfindende Versorgungsarbeit von Tierärzten für Tiere und die Gesellschaft weltweit zu schärfen und diese Tätigkeit zu honorieren. Neben der gemeinsam mit Kynetec durchgeführten Befragung haben wir auch eine Reihe kurzer Filme erstellt, die die Passion von Tierärzten für ihren Beruf im Alltag zeigen.

Schauen Sie sich unsere ‚Going Beyond‘ Videos gerne an und teilen Sie sie in Ihren Netzwerken. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Tierärzten die wohlverdiente Anerkennung zuteil wird.

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1 Nolen RS., AVMA. Practice Inefficiencies Compound Veterinary Stress. (2021). Available at: https://www.avma.org/javma-news/2021-12-01/practice-inefficiencies-compound-veterinary-stress  Last accessed April 2024.

 

 

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