1990-2022: Werte schaffen durch Innovation

Nach dem Tod von Hubertus Liebrecht im Jahr 1991 übernahmen andere Mitglieder der dritten Generation der Unternehmensfamilie die Leitung von Boehringer Ingelheim: Erich von Baumbach wurde ein Jahr später Mitglied des Gesellschafterausschusses. Ein Novum stellte die Ernennung von Heribert Johann dar: Als Sprecher der Unternehmensleitung war er die erste Person auf diesem Posten, die nicht der Gründerfamilie angehörte. Weitere externe Manager, wie Rolf Krebs, Alessandro Banchi und Andreas Barner sollten später als Sprecher der Unternehmensleitung nachfolgen. Die neue Unternehmensführung initiierte einige größere Entwicklungen, die das Unternehmen seitdem geprägt haben.

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Überblick

Diese Entwicklungen waren eine Antwort auf sich weltweit wandelnde Anforderungen im Gesundheitswesen – und darauf angelegt, die führende Position des Unternehmens zu erhalten. Mit Erfolg: Die weitreichenden Entscheidungen der 1990er-Jahre bildeten die Grundlage für das weitere Wachstum von Boehringer Ingelheim. Außerdem investierte das Unternehmen in den ersten beiden Jahrzehnten des neuen Jahrtausends erheblich in die Infrastruktur einiger Standorte.

Gleichzeitig blieb Boehringer Ingelheim in Familienbesitz. Die Gründerfamilie steht an der Spitze des Unternehmens: Christian Boehringer wurde Vorsitzender des Gesellschafterausschusses im Jahr 2007. Zwei Jahre später trat Hubertus von Baumbach in die Unternehmensleitung ein und wurde deren Vorsitzender im Jahr 2016.

Ein Jahr später brachte ein großer Geschäftstausch erhebliche Veränderungen für das Produktportfolio des Unternehmens: Die freiverkäuflichen Humanpharmazeutika wurden an Sanofi abgegeben, während Boehringer Ingelheim das Tiergesundheitsgeschäft von Sanofi erhielt – und damit Merial, die damit verbundene Tochtergesellschaft. Diese Entwicklung führte zu einem signifikanten Wachstum des Tiergesundheitsgeschäfts von Boehringer Ingelheim. Unterdessen ist das Portfolio an verschreibungspflichtigen Humanpharmazeutika seit der Jahrtausendwende erheblich gewachsen.

 

Meilensteine und Wendepunkte

Doch damit nicht genug: In Biberach stehen ebenfalls große Entwicklungen an. So investiert Boehringer Ingelheim im Jahr 2003 mehr als 255 Millionen Euro für den Ausbau der biopharmazeutischen Produktionskapazitäten. Bei ihrer Einweihung ist die neue Produktionsanlage G 104 die größte Einzelinvestition des Unternehmens.

Die Unterstützung für wissenschaftliche Forschung an der Universität Mainz geht derweil weiter. Zwei Jahre später unterstützt die Boehringer Ingelheim Stiftung die Forschungsabteilung Biologie der Universität Mainz und den Bau eines neuen Gebäudes in der Nähe des Instituts für Molekulare Biologie (IMB) mit einer Spende in Höhe von 50 Millionen Euro.

Durch die Übernahme von Merial wird Lyon ein neuer Eckpfeiler innerhalb des unternehmenseigenen Tiergesundheitsnetzwerkes von Boehringer Ingelheim, mit einigen weiteren Standorten rund um den Globus, darunter in den USA und China. Das Produktportfolio erweitert sich erheblich, mit neuen Tiergesundheitsprodukten wie Nexgard®, Frontline® und Heartgard®.

Produkte dieser Zeit

1995

Combivent® kommt im Jahr 1995 auf den Markt. Es beinhaltet die Wirkstoffe Ipratropiumbromid und Salbutamol und wird zur Behandlung von chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen eingesetzt.

1996

1996 ist ein großes Jahr für Produkteinführungen: Dazu zählen Viramune®, zur Risikominderung der Übertragung von HI-Viren von Schwangeren auf das ungeborene Kind, Alna® / Flomax®, zur Behandlung gutartiger Prostatavergrößerung, und Mobec®, ein Antirheumamittel.

1999

Micardis®, ein Bluthochdruck-Präparat, kommt auf den Markt. 20 Jahre später wird Semintra® eingeführt, mit dem sich systemischer Bluthochdruck bei Katzen kontrollieren lässt. Semintra® verwendet den gleichen Wirkstoff wie Micardis® – und unterstreicht, wie wichtig Synergien zwischen Humanpharma und Tiergesundheit sind.

2000

Das neue Jahrtausend startet mit der Einführung von Metalyse®, einem Medikament zur Behandlung des Herzinfarkts.

2002

Das COPD-Produkt Spiriva® kommt auf den Markt. Seit 2007 ist es eine der Medikationen, die der in Dortmund hergestellte Respimat® nutzt..

2008

Im März 2008 wird Pradaxa® zur Vorbeugung von Thrombosen und Lungenembolien nach Knie- und Hüftgelenkersatz-Operationen europaweit zugelassen. Im Jahr 2011 wird Pradaxa® (Dabigatranetexilat) in Europa für die Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern zugelassen.

2011 und 2014

Im Jahr 2011 wird mit Trajenta® (Linagliptin) das erste Produkt der erfolgreichen Allianz zwischen Boehringer Ingelheim und Eli Lilly and Co zugelassen. Das Jahr 2014 ist ein weiterer Meilenstein für die Allianz: Jardiance® (Empagliflozin) wird für die Behandlung von Typ-2-Diabetes eingeführt.

2014

Im Jahr 2014 gibt es die Markteinführungen von Ofev® (nintedanib) zur Behandlung von idiopathischer pulmonaler Fibrose (IPF) sowie von Vargatef® (nintedanib) zur Behandlung von Lungenkrebs. Ofev® entwickelt sich wie Jardiance® zu einem Eckpfeiler des Produktportfolios.

Meilensteine der letzten Jahre