"Die Rahmenbedingungen beherzt umgestalten"

Ingelheim,
  • Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach besuchen Boehringer Ingelheim
  • Gespräch über bessere Rahmenbedingungen für Entwicklung von Medikamenten in Deutschland

Während eines Besuches bei Boehringer Ingelheim am 7. Dezember diskutierten Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und der rheinland-pfälzische Minister für Wissenschaft und Gesundheit Clemens Hoch mit Unternehmensvertretern Pläne der Politik, die Entwicklung und Produktion von innovativen Arzneimitteln in Deutschland zu verbessern. Hintergrund ist die angekündigte Pharmastrategie der Bundesregierung. Dafür sind unterschiedliche Gesetzesvorhaben in Arbeit. Lauterbach hatte vergangene Woche die Eckpunkte für ein Medizinforschungsgesetz vorgestellt, das klinische Studien beschleunigen und Hürden für die Datennutzung in der Gesundheitsforschung abbauen soll. 

Lauterbach
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer diskutieren mit Sabine Nikolaus und Fridtjof Traulsen von Boehringer Ingelheim über bessere Standortbedingungen für die pharmazeutische Industrie in Deutschland.

„Boehringer Ingelheim ist ein ganz wichtiger Produktions- und Forschungsstandort in der Biotechnologie-Strategie von Rheinland-Pfalz. Wir sind sehr stolz darauf, dass Boehringer mit seiner großen Innovationskraft seinen Stammsitz in Rheinland-Pfalz hat. Das Traditionsunternehmen gehört nicht nur zu den größten Pharmafirmen der Welt, sondern ist in hohem Maße Innovationstreiber und herausragendes Beispiel für Forschung und Entwicklung“, bekräftigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei dem Besuch. Rheinland-Pfalz vereine herausragendes Know how aus dem Biotechnologie- und Pharmasektor, in Unternehmen und in den Forschungszentren und Universitäten. „Mit unserer Biotechnologiestrategie wollen wir Wirtschaft und Wissenschaft weiter vernetzen. Bis 2026 werden wir ein Volumen von bis zu 800 Millionen Euro für die Biotechnologie und die Lebenswissenschaften in Rheinland-Pfalz zur Verfügung stellen“, so die Ministerpräsidentin.

„Die Politik hat die Bedeutung der Arzneimittelindustrie erkannt“, so Dr. Sabine Nikolaus, Vorsitzende der Geschäftsführung Boehringer Ingelheim Deutschland GmbH. „Es gilt, die Rahmenbedingungen in Wirtschafts-, Forschungs- und Gesundheitspolitik beherzt umzugestalten, damit wir im internationalen Wettbewerb verlorenen Boden gutmachen. Die pharmazeutische Industrie stellt die Gesundheitsversorgung der Menschen sicher und gibt Patientinnen und Patienten mit noch nicht behandelbaren Krankheiten Hoffnung. Damit wir das auch in Zukunft leisten können, muss umgesteuert werden.“

„Die Investitionen von Boehringer beweisen die große Bedeutung des Standorts Deutschland für Arzneimittelhersteller. Dafür arbeitet die Bundesregierung intensiv mit ihrer neuen Pharmastrategie. Damit entbürokratisieren, vereinfachen und beschleunigen wir Arzneimittel-Forschung und -Produktion in unserem Land. Deutschland ist im internationalen Vergleich zurückgefallen. Das können wir uns nicht leisten. Eine starke Pharmaindustrie ist wichtig für den Wirtschaftsstandort und für die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten“, so Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach.

Das Treffen fand knapp eine Woche nach einem Spitzentreffen zur Pharmaindustrie im Bundeskanzleramt statt. Dabei machte sich die Industrie dafür stark, die Rahmenbedingungen für die Erforschung und Produktion von Arzneimitteln in Deutschland zu verbessern und damit Investitionen zu fördern. Dazu gehört auch ein innovationsförderndes Marktumfeld durch nutzenadäquate Erstattungsregeln für Arzneimittel. In diesem Zusammenhang werden auch die Auswirkungen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes geprüft. Industrievertreter begrüßten die klare Haltung der Bundesregierung zum Schutz geistigen Eigentums in der Diskussion um das EU-Pharmapaket.  Zusätzlich brauche es eine schnellere Digitalisierung und Entbürokratisierung sowie Anreize zur Ansiedlung neuer Produktionsstätten in Deutschland und Europa. 

„Dass Rheinland-Pfalz und Deutschland Pharma-Innovation kann, wurde nicht zuletzt während der Covid-19-Pandemie bewiesen. Nach wie vor ist das Land einer der führenden Standorte für die pharmazeutische Forschung und Produktion innovativer Arzneimittel. Wir wollen, dass das so bleibt und bauen diese Potenziale weiter aus. Dafür sind wir stetig im engen Dialog mit den Pharmaunternehmen“, sagte der rheinland-pfälzische Minister für Wissenschaft und Gesundheit, Clemens Hoch.

Während in den 1990er-Jahren die Hälfte aller neuen Medikamente ihren Ursprung in Europa hatte, ist es heute nur noch jede fünfte. Die Anzahl klinischer Studien für hochmoderne Behandlungen wie personalisierte Zell-, Gen- und Gewebetherapien, die als die Zukunft der Medizin gelten, sind in den USA mittlerweile doppelt so hoch und in China fast dreimal so hoch wie in Europa.

Boehringer Ingelheim

Boehringer Ingelheim entwickelt bahnbrechende Therapien, die Leben verändern – heute und für zukünftige Generationen. Als führendes forschungsgetriebenes biopharmazeutisches Unternehmen schafft Boehringer Ingelheim Werte durch Innovationen in Bereichen mit einem hohen ungedeckten medizinischen Bedarf. Seit seiner Gründung im Jahr 1885 ist Boehringer Ingelheim in Familienbesitz und verfolgt eine langfristige, nachhaltige Perspektive. Mehr als 53.000 Mitarbeitende bedienen über 130 Märkte in den beiden Geschäftsbereichen Humanpharma und Tiergesundheit. Erfahren Sie mehr unter www.boehringer-ingelheim.com. 

Medienkontakt