Boehringer Ingelheim zeichnet Ablevia mit Innovation Prize aus
- Innovativer Lösungsansatz von Ablevia für die schnelle und selektive Beseitigung schädlicher Antikörper bei gleichzeitiger Schonung des Immunsystems
- Boehringer Ingelheim fördert das Start-up mit kostenfreien Büro- und Laborflächen sowie Mentoring
Boehringer Ingelheim hat das 2018 gegründete Biotechnologie-Unternehmen Ablevia mit dem Innovation Prize Wien 2024 ausgezeichnet. Ablevia entwickelt neuartige Lösungen für die Beseitigung schädlicher Antikörper und erhält für einen gewissen Zeitraum nun kostenfrei Büro- und Laborflächen im Start-up Labs Inkubator des Vienna BioCenters sowie Zugang zur Expertise von Boehringer Ingelheim. Diese Unterstützung bietet dem jungen Unternehmen wertvolle Ressourcen, um seine vielversprechenden Ansätze weiterzuentwickeln.
Der seit 2015 bestehende Boehringer Ingelheim Innovation Prize zeichnet weltweit herausragende Start-ups aus dem Bereich der Life Sciences aus. Seit 2020 wird der Preis auch in Österreich verliehen. „Mit dem Innovation Prize wollen wir die neuesten Technologien und innovativen Ansätze in der Life-Science-Community fördern“, erklärt Guido Boehmelt, Leiter von Research Beyond Borders bei Boehringer Ingelheim Wien.
„Ablevia ist ein hervorragendes Beispiel für die Art anwendungsorientierter Forschung, die wir damit gerne unterstützen. Sie haben einen verblüffend innovativen Ansatz ausgearbeitet, der ein sehr wichtiges Problem grundlegend lösen könnte, welches häufig bei der Entwicklung und klinischen Anwendung von therapeutischen Biologika auftritt. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieses Ansatzes, die von Ablevia mit überzeugenden Daten untermauert wurden, hat die Jury beeindruckt.“
Immunregulation als Schlüssel zur neuen Therapieform
Die wiederholte Verabreichung von Biologika kann Immunreaktionen gegen das verabreichte Medikament auslösen, die zur Bildung von Anti-Arzneimittel-Antikörpern (ADAs) führen. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung trägt bereits Antikörper gegen virale Gentherapie- und Onkolyse-Vektoren in sich, während Patient*innen, die auf Enzym- oder Proteinsubstitutionstherapien angewiesen sind, oftmals Antikörper gegen gerade diese Medikamente entwickeln. Die Bildung solcher Antikörper kann die Wirksamkeit von Biologika beeinträchtigen.
Ablevia ist ein 2018 am Vienna BioCenter gegründetes Start-up. Das Unternehmen entwickelt peptidbasierte Verbindungen namens SADC (Selective Antibody Depletion Compounds), die in der Lage sind, ein ADA-freies „Fenster für die Therapie" zu schaffen.
„Ich möchte meine herzliche Anerkennung und Dankbarkeit aussprechen. Es ist uns eine große Ehre, von Boehringer Ingelheim auf diese Weise anerkannt zu werden", sagt Oskar Smrzka.
„Wir sind davon überzeugt, dass unser Ansatz der selektiven und schnellen Entfernung von schädlichen und unerwünschten Antikörpern den Patient*innen und der Wissenschaft in vielen therapeutischen Bereichen dienen kann: von der präklinischen Prüfung menschlicher Biotherapeutika im Tierversuch bis hin zur Behandlung seltener Krankheiten und Krebs. Das Unternehmen widmet sich der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit von Biotherapeutika für Patient*innen, die mit ADA-Problemen konfrontiert sind, sowie den Bemühungen, den Zugang zur Gentherapie zu verbessern.“
freut sich der Gründer von Ablevia, Oskar Smrzka.
Wertvolle Unterstützung durch Mentoring und Infrastruktur
Neben der Bereitstellung von Büro- und Laborflächen profitieren die Preisträgerinnen des Innovation Prize von einem intensiven Mentoring-Programm durch Forscher*innen und Manager*innen von Boehringer Ingelheim. „Unsere 'Grass Roots Innovation' Initiativen sind darauf ausgelegt, junge Unternehmen auf ihrem Weg zur Marktreife zu begleiten. Wir unterstützen sie nicht nur mit notwendigen Ressourcen, sondern bieten auch beratend unser Fachwissen aus unseren globalen Forschungs- und Entwicklungs-Netzwerken an“, betont Guido Boehmelt.
Seit 2015 wurden durch den Innovation Prize weltweit mehr als 30 Unternehmen mit Preisen im Wert von über 1.500.000 Euro ausgezeichnet. Ablevia reiht sich nun in diese Erfolgsgeschichte ein und wird maßgeblich von der Zusammenarbeit mit dem forschungsstarken Pharmaunternehmen profitieren.
Über Ablevia
Die Ablevia biotech GmbH wurde 2018 von Dr. Oskar Smrzka, einem Wissenschafter mit umfangreicher Erfahrung in den Bereichen Grundlagenforschung sowie in der translationalen Forschung mit entsprechenden Patenten und Publikationen, gegründet und wird von ihm geleitet. Zusammen mit dem Mitgründer und Leiter der Geschäftsentwicklung Dr. Christof Paparella, einem Wirtschaftswissenschaftler mit Fachkenntnissen in den Bereichen Systemdesign, Optimierung von Geschäftsprozessen und Einhaltung von Qualitätsstandards in der Pharmaindustrie, hat Oskar Smrzka ein Team von qualifizierten Wissenschaftler*innen aus Forschung und Biotechindustrie zusammengestellt und Ablevia als erfolgreiches Biotech-Unternehmen etabliert.
Über Boehringer Ingelheim RCV
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna trägt die Verantwortung für das Geschäft mit Human- sowie Tiergesundheitsprodukten von Boehringer Ingelheim in Österreich sowie in mehr als 30 Ländern der Region Mittel- und Osteuropa, Zentralasien, der Schweiz und Israel. Darüber hinaus wird von Wien aus die gesamte klinische Forschung der Region koordiniert. Wien ist Hauptzentrum für Krebsforschung sowie Standort für biopharmazeutische Forschung und Produktion im Konzern. Das Boehringer Ingelheim RCV erzielte 2023 Gesamterlöse in der Höhe von EUR 1.383,4 Mio. und beschäftigte in der gesamten Region 4.686 MitarbeiterInnen, davon 3.247 in Österreich. www.boehringer-ingelheim.com/at