Tollwut? Nicht in Mexiko!

Im Jahr 2019 wurde Mexiko von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelobt. Sie erklärten es für frei von durch Hunde übertragener Tollwut bei Menschen. Fünf Jahre später hält Mexiko diesen Titel immer noch. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Ein Land tollwutfrei zu halten, ist keine leichte Aufgabe und erfordert kontinuierliche Arbeit. Dr. Daniel Luna Rubio, staatlicher Koordinator des Zoonoseprogramms in Baja California, Mexiko, erzählt uns, wie sein Team und unser Team bei Boehringer Ingelheim weiter daran arbeiten, diesen Status in dieser Region und im ganzen Land aufrechtzuerhalten. Der Schlüssel dazu: impfen, impfen und noch mehr impfen. 

Volunteers helping a dog while being vaccinated in the campaign against rabies in Mexico

Dr. Luna erinnert sich noch an eine seiner ersten Begegnungen mit einem Tollwutfall ... 

„Ich erinnere mich, wie ich die Stimme meines Kollegen hörte, voller Sorge, 'Er beißt alles und hört nicht auf, sich selbst zu verletzen'“, so Dr. Luna. Sie hatten gerade entdeckt, dass ein geretteter streunender Hund Symptome von Tollwut zeigte und isoliert werden musste. „Dieser Moment war ein Weckruf. Das hat mir klar gemacht, warum ich diese Arbeit seit 45 Jahren mache." 

A veterinarian is vaccinating a chihuahua dog in Mexico.
Ein Freiwilliger impft während der Impfkampagne in Mexiko einen Chihuahua.

Mexiko arbeitet seit vielen Jahren daran, sich „tollwutfrei“ nennen zu können. Im Bundesstaat Baja California ist Dr. Luna seit 1983 maßgeblich an der Aufrechterhaltung dieses Status beteiligt. Die Bemühungen seines Teams zusammen mit unserer Expertise und in Partnerschaft mit der Bundesregierung über das Zoonoseprogramm, das sich auf Krankheiten konzentriert, die von Tieren auf Menschen und umgekehrt übertragen werden können, haben dazu geführt, dass in dieser Region Tausende von Hunden geimpft wurden, um Tollwut bei Hunden zu verhindern. Bisher haben sie in diesem Jahr 350.000 Hunde geimpft, und es werden jedes Jahr etwa 17 Millionen Dosen verabreicht.  

Wir sind stolz darauf, Teil dieser Entwicklung zu sein. Wir haben eng mit mexikanischen Behörden im ganzen Land und unserem Vertriebspartner zusammengearbeitet, um Tollwutimpfstoffe und Schulungen zu deren korrekter Anwendung und Behandlung anzubieten. Wir organisieren nationale Veranstaltungen und bleiben mit den staatlichen Koordinatoren und Tierärzt*innen in Kontakt. Unsere Expert*innen teilen ihr Wissen und erinnern alle daran, wie wichtig Impfungen sind.  

Emilia Tobias, unsere technische Leiterin in Mexiko, erklärt, dass es bei der Schulung nicht nur darum geht, die Menschen auf die Risiken der Impfkampagne vorzubereiten: „Wir sind immer für sie da, wenn es Unklarheiten über die nächsten Schritte gibt, darüber, wie man in der Praxis, vor Ort, mit all den Herausforderungen, die eine Massenimpfkampagne mit sich bringt, das Beste aus einem großartigen Impfstoff herausholen kann. Unser Know-how sorgt für die Sicherheit der an den Kampagnen Beteiligten, und die Tierärzt*innen wissen, dass sie sich jederzeit an uns wenden können, wenn sie Rat brauchen.“ 

Vertrauen schaffen, indem man die besten Tools und Methoden verwendet, um Hunde und Katzen vor Tollwut zu schützen, ist entscheidend. „Wir sorgen für Sicherheit, bauen Vertrauen auf und bekämpfen Tollwut. Wir sind hier, um zu helfen, zu führen und zu beruhigen“, sagt Emilia.

Veterinarians and volunteers vaccinating pets in a vaccination spot in Mexico.
Tierärzt:innen und Freiwillige bei der Impfung von Haustieren bei einer Impfstelle in Mexiko.

Über Grenzen hinweg arbeiten, um Tollwut zu besiegen 

Die Eliminierung von Tollwut ist eine globale Mission. Als Teil unseres Commitments für Nachhaltigkeit streben wir danach, den Zugang zu Gesundheitsversorgung für 50 Millionen Menschen in unterversorgten Gemeinden zu erweitern. Um Tollwut vorzubeugen, arbeiten wir daran, Lösungen vor Ort zu liefern und arbeiten eng mit staatlichen Organisationen und anderen Partnern zusammen. 

Dr. Luna erwähnt ebenso, wie wichtig es ist, eng mit amerikanischen Behörden zusammenzuarbeiten. Sie haben Hunde an der Grenze geimpft und Erkenntnisse ausgetauscht, um die Krankheit besser verstehen und bekämpfen zu können. „Wir haben auch bei Kastrationskampagnen mitgemacht, die helfen, die Hundepopulation einzudämmen, insbesondere die Anzahl streunender Hunde", sagt Dr. Luna. „Wir haben das gleiche Ziel, was die Zusammenarbeit einfacher und effektiver macht.“ 

Dr. Luna erwähnt die Bedeutung der Kastration von Hunden als Teil der Prävention und Bekämpfung dieser Krankheit. In Ländern mit einer hohen Hundepopulation ist es wichtig, die Gesundheit der Hunde zu kontrollieren, und dies ist neben der Impfung ein effektiver Weg, dies zu tun. 

 

Dr. Luna unterstützt auch seine Nachbarstaaten in Mexiko und stellt bei Bedarf Ressourcen zur Verfügung. „Wann immer es uns möglich ist, springen wir ein und helfen aus. Denn am Ende geht es nicht um uns oder sie, sondern darum, die Tollwut in Mexiko zu besiegen." 

 

Tollwut bei Wildtieren  

Tollwut wird nicht nur von Hunden übertragen. Es besteht auch eine Bedrohung durch Wildtiere. Ungeimpfte Katzen und Wildtiere wie Fledermäuse, Waschbären und Füchse haben in den letzten Jahren für Probleme gesorgt und erhöhen das Risiko für Tollwut in Mexiko. Diese Tiere sind nicht leicht zu kontrollieren, da es sich um verschiedene Arten in freier Wildbahn handelt. 

Fledermäuse kommen in Mexiko sehr häufig vor und sind an öffentlichen Orten wie Parks oder Hinterhöfen üblich. Tiere wissen nicht um die Bedrohung, die sie darstellen. Katzen sind zum Beispiel sehr neugierig und von Natur aus Jäger. Manchmal fangen sie eine Fledermaus, die mit Tollwut infiziert ist, die nicht mehr fliegen oder aufstehen kann und infizieren sich selbst. Katzenbesitzer*innen können sich leicht mit der Krankheit anstecken, es reicht schon ein kleiner Kratzer. 

Dr. Luna betont: „Die Menschen müssen verstehen, dass auch Katzen den Impfstoff benötigen. Es ist nicht einfach, aber es ist notwendig.“ 

Katzen sind nicht so leicht zum Tierarzt zu bringen, und die Besitzer versuchen, ihren Kätzchen keinen Stress zu bereiten. Dennoch ist es genauso wichtig, das Bewusstsein der Tierhalter*innen für diese Problematik zu schärfen, und die Bemühungen in diese Richtung haben Priorität. 

Our colleagues attending the RITA 2022 convention in Mexico.
Unsere Kolleg:innen nahmen am RITA Congress 2022 in Mexiko teil.

Weitermachen, nie aufgeben 

Die Aufklärung über die Bedeutung von Impfungen und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen ist das Wichtigste. In Mexiko ist die Impfung zweimal im Jahr während der nationalen Impftage kostenlos.  Das Ziel ist es, so viele Hunde und Katzen wie möglich zu impfen und alle auf ihre Rolle beim Schutz ihrer Haustiere und ihrer eigenen Sicherheit aufmerksam zu machen. 

Dr. Luna ist optimistisch. „Die Zahl der geimpften Hunde nimmt jedes Jahr zu. Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es motiviert uns, weiterzumachen.“ 

Im Rahmen unseres Commitments zu Nachhaltigkeit engagieren wir uns, eine Welt ohne Tollwut zu erzielen. Unser „Stop Rabies“-Programm und andere Initiativen haben Tausende von Leben beeinflusst, insbesondere von Menschen, die in unterversorgten Gemeinden leben.  

Aber da hören wir noch nicht auf. „Wir müssen weitermachen“, sagt Dr. Luna. „Wir müssen noch mehr Tiere impfen, um unseren tollwutfreien Status aufrechtzuerhalten und die Gesundheit von Mensch und Tier in Mexiko jedes Jahr weiter zu verbessern. Wir werden nicht aufhören“, und wir auch nicht.  

Dr. Luna möchte Ihnen noch etwas mitteilen. Klicken Sie auf „Play“, um herauszufinden, was es ist 

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